Aktueller Tabellenführer aus Aachen meldet Insolvenz an! Holt die SEG im Sonntagheimspiel doch noch die NRW-Liga-Meisterschaft?

  • Am Sonntag findet um 19:00 Uhr für die Soester EG im Eissportzentrum Möhnesee das letzte Spiel der NRW-Liga-Hauptrunde statt. Eigentlich sollte gegen den GSC Moers neben Kreispokalsieg 2012, NRW-Liga-Pokalsieg 2012 auch die NRW-Liga-Vizemeisterschaft 2012 gefeiert werden und das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte abgefeiert werden. Zugleich sollte das Spiel als Vorbereitung für die Aufstiegsrunde zur Regionalliga dienen. Erster Gegner in der Aufstiegsrunde sollte im Heimspiel am 06.01.2013 der aktuelle Tabellenführer der NRW-Liga, der Aachener EV, sein. Dieser meldete nunmehr aber bereits Insolvenz an. Hierdurch kann es sogar passieren, dass die SEG am Sonntag NRW-Liga-Meister wird. Und dies dann auch verdient. Aber der Reihe nach:


    Die Soester EG könnte mit einem Heimsieg am Sonntag ebenfalls wie Aachen auf 39 Punkte kommen. Die Soester EG hätte bei Punktgleichheit sogar das bessere Torverhältnis. Allerdings wäre der Aachener EV wegen des direkten Vergleichs NRW-Liga-Meister. Die SEG verlor nämlich das Heimspiel gegen Aachen ebenso wie das Auswärtsspiel in Aachen, in dem es bis zum Schlussdrittel lange unentschieden stand, die SEG dann aber mit der Schiedsrichterleistung mehr als haderte, zum Schluss in mehrfacher Unterzahl die Gegentore zur Niederlage bekam und am Ende stand die erste SEG-Niederlage im Jahre 2012. Durch die Insolvenz der Aachener ist aber nunmehr sogar noch die Meisterschaft der SEG möglich. Dies deutete bereits im Rahmen des letzten Aufeinandertreffens der Aachener-Trainer gegenüber dem SEG-Trainer, Burkhard Höcker, an. Der Aachener-Trainer teilte mit, dass die Meisterschaft der SEG zu 99 % sicher sei. Es habe Zahlungsprobleme wegen eines transferkartenpflichtigen Spielers gegeben und dies führe zu Konsequenzen an deren Ende die Meisterschaft der SEG stehe. In diesem Zusammenhang sei lediglich am Rande mitgeteilt, dass transferkartenpflichtige Spieler aus gutem Grunde in der Regel ohnehin nur ab der Regionalliga einsetzbar sind und nur in wenigen Ausnahmefällen ein Einsatz in der NRW-Liga genehmigungsfähig ist. SEG-Trainer Höcker unterrichtete in der Kabine die Mannschaft über die nebulösen Andeutungen seines Kollegen mit der Instruktion der Verschwiegenheit. Obmann Stephan Riedel konnte beim LEV auf Anfrage keine Informationen erhalten. Allerdings berichteten bereits einige Quellen, dass Aachener Spieler (u.a. die auswärtigen Spieler) bei anderen Vereinen Wechselgespräche führten. Nunmehr wurde vor Saisonende auf der Aachener-Homepage die Insolvenz bekanntgegeben und der Rückzug der Seniorenmannschaft als beschlossene Sache mitgeteilt. Es bleiben nunmehr viele Fragen:


    Wird die Tabelle bereinigt, das heißt werden alle Spiele der Aachener aus der Wertung genommen, da Aachen vor Saisonende insolvent ist? Erhält Aachen lediglich als Strafe einen Punktabzug? Oder verbleiben die Aachener Punkte trotz offensichtlicher Überschuldung (ggf. durch Etatunterdeckung), Insolvenz im Laufe des Ligabetriebes und nicht eingehaltener Regeln?


    Diese Fragen und die Entscheidungen des LEV interessieren nunmehr weitere Vereine neben der SEG. Für die SEG kann dier Meisterschaft davon abhängen. Für andere Vereine geht es sogar um die Aufstiegsrundenqualifikation zur Regionalliga. In Dortmund, Neuss und Duisburg kommt es nun zu entsprechenden Rechnungen, je nach LEV-Entscheidung. Dortmund, die sich bereits aus dem Aufstiegsrennen verabschiedeten, haben neue Hoffnung. Sicher ist lediglich, dass zwei der drei benannten Mannschaften nunmehr teilnehmen, statt einer Mannschaft. Sicher ist auch, dass im Wigwam am Sonntag, 06.01.2013 nicht mehr Aachen auflaufen wird, sondern vermutlich Neuss oder Dortmund. Schließlich stellen sich die Fragen:


    Wer wird am Sonntag, 30.12.12, Meister? Wie werden SEG und Fans im Sonntagheimspiel mit der Ungewissheit umgehen?


    Laut Trainer Höcker könne es nur das Ziel geben, seine eigenen Hausaufgaben zu machen und den Sieg einzufahren, da der Rest nicht mehr in den eigenen Händen liege. Dass dies nicht leicht wird, habe das Abschlusstraining gezeigt. Einige Spieler hätten leider "schleifen" lassen, worüber Mannschaftsteile und Trainer nicht erfreut gewesen seien, da genau das jetzt im Raume stehende Szenario bevor stand und entsprechend thematisiert wurde. Zudem erfordert auch die Aufstiegsrunde eine angemessene Trainingsteilnahme.


    Schlussendlich ist es mehr als schade, dass Aachen trotz der bestehenden Probleme die letzte Heimspieleinnahme abwartete und dann Insolvenz anmeldet, sich zurückzog und andere Vereine in Schwierigkeiten und Panungsunsicherheit brachte. Einige Mannschaften haben den Aufstiegsrundenqualifikationsplatz vier wegen des Zurückhaltens von Informationen bereits frühzeitig aufgegeben. Schade auch für alle Mannschaften, die sich dem sportlichen Wettkampf mit finanziell fairen Mitteln stellten. Im Sinne des Eishockeys und des sportlich fairen Miteinanders (ohne eine zu teure Mannschaft und/ oder unnötige Transferabgaben) kann die Insolvenz eines Vereins auch nicht vom LEV ohne Konsequenzen bleiben. Punktabzug oder eine bereinigte Tabelle wären das richtige Signal. Dies insbesoondere, da die Insolvenz im Laufe der Saison feststeht. Dies hat in allen Sportarten die benannten Konsequenzen. Die SEG hat selber zu Recht durch Einvernehmen von Vorstand und sportlicher Leitung im Sommer Spielern Absagen erteilt, die überzogene Forderungen hatten. Diese Spieler hätten die SEG mit Sicherheit sportlich weitergebracht. Vielleicht hätten sie am Ende in den einzig verlorenen Spielen gegen Aachen und Dortmund sogar die entscheidenden Siegtore geschossen.


    Unabhängig hiervon wünscht die Soester EG den Aachenern Eishockeyfans und dem dortigen Nachwuchs für die Zukunft alles Gute und allen Bördeindianern einen tollen Jahresabschluss 2012 mit einem Heimspielerfolg am Sonntag gegen den GSC Moers im Wigwam.


    Wir Westfalen wären Stolz mit soliden und fairen Finanzen Meister der NRW-Liga zu werden und sind jetzt schon Stolz zumindest Vizemeister zu sein. Denn bisher ist eines Tradition: Soest ist einer der ältesten NRW-Eishockeystandorte ohne eine einzige Insolvenz. Das hat Tradition und soll so bleiben. Bis Sonntag! Und dann mal abwarten, was der LEV im Rheinland entscheidet. :indianer: