Es ist vollbracht! Meisterschaft im Derby entschieden!

  • Noch nie in der Vereinsgeschichte hat eine Soester Seniorenmannschaft die Meisterschaft bereits in der Hauptrunde für sich entscheiden können, sogar ungeschlagen. Aber ob auch dieser Fakt eine Premiere ist, geben die Geschichtsbücher und Statistiken nicht mehr her.


    Seit Wochen fieberte die Region dem gestrigen Derby entgegen, und mit jedem weiteren gewonnenen Spiel der SEG wurde es klarer – gerade im Derby gegen Lippstadt könnten sich die Bördeindianer den Meistertitel schnappen. Zwar haben die Dortmunder Eisadler einen Abend zuvor im Spiel gegen die Wiehler Penguins, Tabellenplatz 2, fast einen Sieg eingefahren und hätten somit die Meisterschaft für die SEG besiegelt. Aber am Ende waren die Soester froh, dass man das Schicksal selbst in der Hand hatte. "In der eigenen Halle im Derby den Titel zu holen, ist doch der Ritterschlag, für den wir die ganze Saison geackert haben", so Thomas Ehlert noch am Samstagabend.


    Getreu dem Motto "Feel good, play good" betraten die SEG-Spieler standesgemäß im Anzug das Eissportzentrum Möhnesee. Goalie Maximilian Schyma kommentierte den Auftritt: "Die Idee, sich wie die Profis in den Play-Offs oder sonstigen wichtigen Spielen in Schale zu werfen, hat dem Spiel nochmal einen besonderen Charakter verliehen; das gehört irgendwie dazu. Wir versuchen den Eishockeysport, mitunter für die Fans, auch außerhalb der Eisfläche zu verkörpern, nehmen uns dabei aber nicht zu Ernst. Wir lieben diesen Sport einfach und wollen den Fans auch etwas bieten."


    Die Vorbereitungen liefen seit Wochen – Kartenvorverkauf, Sicherheitskonzept, Personal, Social Media usw. Und das Interesse war riesig; über 1.000 Fans wollten sich das Saison-Highlight der SEG nicht entgehen lassen. Unter ihnen auch der Bürgermeister der Stadt Soest, Herr Eckhard Ruthemeyer, der Bürgermeister der Stadt Lippstadt, Herr Arne Moritz, sowie die Bürgermeisterin der Gemeinde Möhnesee, Frau Maria-Luise Moritz. Letztere erwies beiden Mannschaften erneut die Ehre und eröffnete die Partie mit dem "Puck drop".


    Trainer Jan Buschmann wollte an diesem Sonntagabend nichts anbrennen lassen und fuhr vier komplette Reihen auf. "Die gesamte Mannschaft hat seit dem letzten Sommer hart gemeinsam gearbeitet und hier etwas Großartiges geformt. Ich bin unbeschreiblich stolz auf jeden einzelnen Spieler, und so soll auch jeder heute die Möglichkeit bekommen, vor so einem großen Publikum zu spielen." Die SEG fand sofort ins Spiel und ließ mit dem ersten Treffer durch Nils Fleischer nicht lange auf sich warten. In der 8. Minute legte Thomas Ehlert das 2:0 nach. Mit zwei weiteren Toren des Liga-Topscorers Luke Tischer und einem Tor des Kapitäns Tim Lasch ging man mit einer souveränen 5:0-Führung in die erste Drittelpause. In den Gesichtern der Spieler sah man, dass der große Druck raus war.


    Das zweite Drittel eröffnete Thomas Ehlert mit dem sechsten Treffer. Neuzugang Dean Stevens hämmerte die Scheibe nach starkem Zweikampf von links außen unter die Latte und erzielte damit sein erstes Tor für die SEG. In Minute 34 war es erneut Tim Lasch, der die Führung zum 8:0 ausbaute. Die Lippstädter hatten es wahrhaftig nicht leicht gegen die Soester anzukommen; dennoch gelang es ihnen, das ein oder andere Mal gefährlich zu werden, so in der 36. Minute, wo dann das 8:1 fiel. Das zweite Drittel beendete Jannik Tischer mit dem 9:1 auf Vorlage des Publikumslieblings Paul Jäger, der an dem Abend wieder einmal seine Iserlohner Hockeyschule unter Beweis stellte und ein herausragendes Spiel ablieferte. Die letzten 20 Minuten verliefen weniger torreich – neben einem zweiten Treffer der Gäste gelangen Basti Heidloff und Lars Bittis zwei weitere Tore für die Bördeindianer.


    In den letzten Sekunden des Spiels bebte die Halle. Die Soester stürmten aufs Eis, hingen sich in den Armen und ließen sich von den Fans gebührend feiern. "Mir fehlen die Worte. Was ein geiles Spiel, was für ein Publikum. Wir sind Meister, ohne einen Punkt abgegeben zu haben. Die Jungs haben heute geliefert. Einfach danke an alle, die diesen Erfolg hier möglich gemacht haben", brüllte Jan Buschmann jubelnd, der mit Eimern voller Wasser von seiner Mannschaft übergossen wurde und klitschnass auf dem Eis mitfeierte.


    Der Abend wird vielen für immer in Erinnerung bleiben. Doch ein Spiel steht der SEG noch bevor, am Sonntag, den 17.03.24, im heimischen Wigwam gegen den Tabellenzweiten Wiehl. "Den letzten Sieg wollen wir uns nicht nehmen lassen. Wir wissen, wie stark Wiehl ist, aber wer wären wir, wenn wir nicht das Ziel hätten, die Geschichte perfekt zu machen und ungeschlagen die Saison zu beenden", sagte Sebastian Sprenger abschließend.