Pressebericht aus dem Soester Anzeiger vom 15.12.2009
EISHOCKEY SEG-Coach Wefringhaus muss noch ein Spiel auf der Tribüne verbringen
GREFRATH ▪ Heile aus den letzten beiden Spielen herauszukommen, ohne Strafen oder Verletzungen zu kassieren - das warn zwei der Hauptziele der Soester EG vor dem vorletzten Saisonspiel in der Eishockey-Verbandsliga beim Grefrather EC. Beides erreichten die Börde-Indianer, nun ja, nicht ganz. So standen am Ende neben einer 0:6 (0:2, 0:3, 0:1) -Niederlage auch eine Spieldauer-Disziplinarstrafe gegen Stürmer Thomas Ehlert und Trainer Dirk Wefringhaus sowie ein Schlüsselbeinbruch von Stürmer Michael Vandeberg zu Buche. Der hatte zwei Minuten vor Ende der Partie von seinem bulligen Gegenspieler, Gerrit Ackers, einen Ellbogencheck auf die Schulter bekommen, musste noch am Abend ins Krankenhaus. Ackers war es auch, der die Niederlage der SEG fast im Alleingang besiegelte: Fünf der sechs Tore besorgte er per Schlagschuss von der blauen Linie, in der Regel in Überzahl. ,,Die waren für Sören Werth, der ansonsten sehr gut drauf war, unhaltbar", erkannte Coach Wefringhaus die Schuss-Stärke des Grefrather Verteidigers an, nicht jedoch einen Großteil der Entscheidungen, die zum Powerplay der Gastgeber führten. ,,Die Schiedsrichter haben sehr einseitig gepfiffen, Grefrath musste nur einen Bruchteil unserer Zeit vom Eis."
Gipfel der Ungerechtigkeit war aus Wefringhaus' Sicht die 18. Minute, als Thomas Ehlert vom Eis gestellt wurde: ,,Plötzlich liegt sein Gegenspieler am Boden und blutet. Was passiert ist, hat keiner gesehen, auch die Schiedsrichter nicht. Selbst die Grefrather Zuschauer, mit denen ich hinterher gesprochen habe, waren darüber verwundert." Zeit, sich mit gegnerischen Fans zu unterhalten, hatte der SEG-Trainer, weil er selbst nach dieser Situation wegen Schiedsrichter-Beleidigung ebenfalls auf die Tribüne beordert wurde. Da ein ,,Ehrenkodex" des Eishockey-Verbandes besagt, dass man als Coach nach einer Spieldauer-Disziplinarstrafe in der folgenden Partie freiwillig aussetzt, wird Wefringhaus im letzten Spiel beim Tabellenführer Ratingen am nächsten Sonntag noch einmal nicht an der Bande stehen. Was jedoch nicht heißen soll, dass er gar nicht coacht: ,,lch habe eine Handy-Flatrate." ▪ tob