Soester Eishockey-Gemeinschaft künftig international vertreten, Schiedsrichterin Svenja Strohmenger wird eine Bördeindianerin

  • Soester Eishockey-Gemeinschaft künftig international vertreten
    Schiedsrichterin Svenja Strohmenger wird eine Bördeindianerin


    Die Soester Eishockey-Gemeinschaft „Die Bördeindianer“ hat einen bemerkenswerten „Neuzugang“ zu vermelden. Mit der hoch talentierten Svenja Strohmenger bekommt die SEG einen weiteren DEB-Schiedsrichter hinzu. Durch die Meldung einer weiteren Nachwuchsmannschaft zur kommenden Saison 2012/2013, den Kleinstschülern auch Bambini genannt, benötigte man bei den Bördeindianern nun auch einen zusätzlichen 4. Schiedsrichter der für den heimischen Verein pfeift. Sowohl die 1. Mannschaft, das Damenteam und die beiden Nachwuchsteams der Schüler und Bambini müssen jeweils einen Referee beim Verband melden. Neben den bereits antretenden Unparteiischen Stefan Wentigmann, den Schwestern Caroline und Jacqueline Sauer und nun eben Svenja Strohmenger ist dieses erforderliche Quartett vollzählig. Insgesamt nun 3 der 4 Schiedsrichter pfeifen über den Landesverband NRW hinaus bereits im bundesweiten DEB-Bereich, mit Neuzugang Svenja Strohmenger kommt jetzt sogar auch ein international agierender Spielleiter dazu.


    Sie wollte die andere Seite kennenlernen und irgendwann musste sie sich dann entscheiden – spielen oder pfeifen. Die am 04.10.1989 geborene ehemalige Eishockeyspielerin Svenja Strohmenger legte den Schläger beiseite und wählte die Neutralität. Seit fünf Jahren ist die 22-jährige Sportlerin jetzt Schiedsrichterin, vor einem Jahr erlebte sie den vorläufigen Höhepunkt ihrer zweiten Sportkarriere, die Frauen-Weltmeisterschaft in Ravensburg. Sie hofft, sich dort mit guten Leistungen weiter empfohlen zu haben. Denn die junge Sportlerin träumt von Olympia. Ihre ehemalige Mannschaftskollegin vom Frauenbundesligisten EC Bergkamener Bären, Nicole Hertrich, hat sich diesen Traum bereits erfüllen können, als sie im Winter 2010 in Vancouver beim olympischen Fraueneishockeyturnier zum Einsatz kam. Für Svenja Strohmenger ist es noch das große Ziel.


    Dabei ist Eishockey ihr Leben, sie ist damit aufgewachsen, sei es ihr Vater als Funktionär oder ihre Schwester Anja die selbst auch gespielt hat, kaum ein Spiel der ehemaligen Hammer Huskies hat sie verpasst und irgendwann ist sie dann selbst über das Eis gejagt. Doch Svenja Strohmenger will noch ein Stückchen weiter auf der sportlichen Karriereleiter und war deshalb ziemlich begeistert, dass sie 2011 bei der Damen-WM in Ravensburg starten konnte. 2009 bereits hat sie die Lizenz für die Bundesliga erhalten, 2010 die des Weltverbandes IIHF. Sie pfeift national die Spiele der Frauen und die der Männer, auf internationaler Ebene bleibt es bei den Begegnungen mit den Geschlechts-Genossinnen, aber Svenja Strohmenger war auch schon als Schiedsrichterin für die heimischen Oberligisten aus Hamm und Königsborn aktiv.


    Doch irgendwo ist dann doch eine Grenze: „Als Frau pfeift man nicht in der DEL bei den Herren, das passt körperlich einfach nicht mehr.“ Inzwischen hat sie viele Erfahrungen sammeln können, gute wie schlechte. Ein kurzes Achselzucken nur hat sie übrig für das, was schmerzt, wenn ein Schläger gegen die Wade oder den Oberschenkel knallt. „Bis jetzt habe ich noch Glück gehabt, weder einen Zahn verloren noch den Puck ins Gesicht bekommen“, stellt die 22-Jährige fest. Sie mag das enorm schnelle Spiel, das gerade von den Schiedsrichtern hohe Konzentration verlangt. Beschimpfungen der Zuschauer sind Gang und Gebe, das berühmte Gummihuhn, das Fans immer dann aufs Eis werfen, wenn ein Schiedsrichter eine kritische Entscheidung getroffen hat, hat sie erst einmal von der Fläche räumen müssen.


    Ohne Verein läuft dennoch nichts: bevor Svenja Strohmenger nun zur Soester EG stieß, war sie zuletzt für einen DEL-Verein der höchsten deutschen Spielklasse bei der Düsseldorfer EG gemeldet. Überflüssig die Frage, ob ihr das gefallen hat, denn die Fachinformatikerin beim Kreis Unna gehört schon lange zur DEG-Fangemeinde. Sie, die während der Saison in der Woche zwei bis drei Spiele pfeift, dabei quer durch die Republik reist und von Olympia träumt, nimmt den Auftrag des Unparteiischen im schnellstens Mannschaftssport der Welt als Ausgleich. Trotz aller Anstrengungen. „Ich stehe einfach gerne auf dem Eis“. Das sei ihr genug Motivation so die sympathische Strohmenger.


    Hier die wichtigsten Eckdaten der sportlichen Laufbahn Svenja Strohmengers:
    Aktiv als Spielerin:
    Ausgebildet im Nachwuchs bei Hammer Huskies und Königsborner JEC
    2003-2008 beim EC Bergkamen in der Damenbundesliga und diversen LEV-Ligen
    Sportliche Erfolge:
    2005/2006 Vizemeister NRW-Landesliga und Deutscher Pokalsieger mit der Bundesliga-Mannschaft
    2006/2007 Meister NRW-Landesliga und Deutscher Pokalsieger mit der Bundesliga-Mannschaft
    2007/2008 Meister NRW-Verbandsliga
    Insgesamt 91 Spiele mit 86 Punkten(Tore und Vorlagen) absolviert
    Aktiv als Schiedsrichterin:
    Seit 2007/2008 SR im LEV-NRW mit ca. 200 Einsätzen
    Seit 2009/2010 SR beim DEB mit ca. 60 Einsätzen
    Seit 2010/2011 internationale IIHF Lizenz
    2010 Teilnahme am EWCC Turnier in Italien (IIHF)
    2011 Teilnahme an der Weltmeisterschaft DIV I in Deutschland
    2011 Teilnahme am Qualifikationsturnier zur U18 WM DIV I in Italien
    Diverse andere Turniere, wie z.B. 8 Women´s Nations Cup 2011, 4 Women´s Nations Cup U18, MLP Nations Cup bzw. Meco Cup(davor Air Canada Cup) und noch einige mehr