Bördeindianerinnen halten das Spiel in Düsseldorf lange offen

  • Bördeindianerinnen unterliegen nach starkem Auftritt in Düsseldorf mit 1:6
    SEG-Damenteam hält das Spiel beim Favoriten über 50 Minuten lang offen


    Mit nur einer Torhüterin und 10 Feldspielerinnen machten sich die Damen der Soester EG am Montagabend auf den Weg in die Sparkassenarena nach Düsseldorf -Benrath um die schwere Auswärtsaufgabe beim bislang stark auftretenden Tabellenzweiten Düsseldorfer Devils anzugehen. Hatte man im Hinspiel mit wesentlich zahlreicherer Besetzung noch eine deutliche 1:12-Packung einstecken müssen, so wunderten sich diesmal alle anwesenden Zuschauer über den äußerst gelungen Auftritt der Bördeindianerinnen. Der Aufwärtstrend der letzten Wochen wurde vom Rumpfkader der Coach Oliver Kapitza zur Verfügung stand erneut eindrucksvoll bestätigt, denn erst durch späte und sehr unglücklich zu Stande gekommene Treffer in den letzten 10 Minuten wurde aus einem lange offenen Spiel noch eine vermeintlich klare 1:6-Niederlage. So lautete das Fazit des Trainers auch nach dem Spiel:"Ich kann meiner Mannschaft heute keinen Vorwurf machen und durchweg gute Leistungen attestieren. Man kann sagen, dass heute nicht das bessere sondern das clevere erfahrenere Team als Sieger vom Eis ging. Auf die gezeigten Tugenden wie hohen kämpferischen Einsatz und extreme Laufbereitschaft werden wir weiter aufbauen, um uns dann auch einmal selbst mit Punkten für diesen Aufwand zu belohnen. Mit den heute anwesenden Spielerinnen präsentierte sich schon einmal genau der Stamm des Teams für die künftigen Spielzeiten, der dann gezielt mit jungen Nachwuchskräften ergänzt und einigen erfahrenen Spielerinnen verstärkt werden soll." Vom Gegner jedenfalls hagelte es Lob nach der Partie, so z.B. wurde erwähnt, dass man am Montag in Düsseldorf das bislang kampfstärkste Gästeteam in dieser Saison gesehen habe. Zum Spiel:


    Im ersten Drittel standen beide Torhüter im Blickpunkt, denn was die Angriffsreihen auf beiden Seiten auch versuchten, stets waren die Goalies, zum einen die stark auftrumpfende Laura Brucki(Soest) und ihr gegenüber Elisa Bendig(Düsseldorf auf dem Posten. Zwar erarbeitete sich der Gastgeber die Mehrzahl an Chancen, was das Schussverhältnis von 24:12 auch ausdrückte, dennoch aber war die Abwehr um die kampfstarken Tanja Müller und Kathi Duda der Bördeindianerinnen immer wieder zur Stelle wenn es brenzlig wurde. Was dann noch auf das Tor kam war sichere Beute von Laura Brucki und die immer wieder schnell vorgetragenen Konter der SEG brachten die Favoritinnen vom aktuellen Tabellenzweiten ein ums andere Mal in arge Bedrängnis. Schließlich endete das Auftaktdrittel leistungsgerecht mit 0:0 aufgrund der starken Defensivleistungen beider Teams.


    Die aus Solingen zu Beginn der Saison nach Düsseldorf gewechselte offensivstarke Annika Silz markierte 5 Minuten nach Beginn des 2. Drittels das aufgrund zahlreicher erarbeiteter Düsseldorfer Chancen dann auch verdiente Tor zum 1:0(25.). Doch quasi im Gegenzug nutzte SEG-Kapitänin Julia Geschwind nach feiner Vorarbeit von Verteidiger-Youngster Charlotte Schwarz und der spielfreudigen Anita Wache eine Unachtsamkeit in der Düsseldorfer Deckung zum vielumjubelten Ausgleichstreffer zum 1:1(28.) für die aufopferungsvoll kämpfende Gastmannschaft. Wohl noch im Gefühl der Freude gestatte man dann der routinierten Birgit Achtermann zu viel Freiheiten und für einen kurzen Moment freie Schussbahn und es hieß erneut Rückstand für die Bördeindianerinnen durch das 2:1(30.) für den Gastgeber. Mit diesem Ergebnis wurden dann auch letztmalig die Seiten gewechselt, da trotz nun verteilten Chancen keinem Team weitere Treffer gelangen.


    Im letzten Drittel liefen die Bördeindianerinnen diesem knappen Rückstand lange Zeit hinterher und ließen einige gute Möglichkeiten zum erneuten Ausgleich z. B. durch die Neuzugänge Dannie Reetz und Akiko Utsumi oder aber auch durch Janina Meurer, Marie Keuthahn und Annika Bartsch jedoch liegen. Auf der anderen Seite stand Düsseldorf genauso oft vor dem vorentscheidenden dritten Treffer, aber bis zur 50. Spielminute sollten die Torhüter immer wieder alle auf ihre Gehäuse abgefeuerten Pucks abwehren können. Mehrfach brachte Düsseldorfs Trainer lautstark auf der eigenen Bank seinen Unmut darüber zur Kenntnis, dass die SEG-Ladies den Devils weiterhin Paroli boten. Als dann Düsseldorfs torgefährliche Angreiferin Charline Müller den Treffer zum 3:1(50.) markierte ließen die SEG-Damen schon ein wenig die Köpfe hängen. Hoffnung keimte kurz danach noch einmal auf, als eine Strafzeit gegen Düsseldorf verhangen wurde und man versuchte alles auf eine Karte zu setzen. Die Aufgabe der taktisch ausgezeichneten Defensivstrategie ging allerdings leider nach hinten los, denn man lief mit Ablauf dieser Strafzeit den dezimierten Gastgebern quasi ins offene Messer, als Annika Silz das Spiel mit dem 4:1(52.)vorentschied. Die beiden noch folgenden sehr glücklichen und kuriosen Treffer zum 5:1(59.) und 6:1(60.) durch erneut Annika Silz und Lisa Hasselberg fielen dann auch nicht mehr ins Gewicht.


    Eine ein wenig ärgerliche Endphase des Spiels brachte die Bördeindianerinnen ein wenig um die Früchte und den Lohn der vorher ausgezeichneten Arbeit. Allerdings sollte es nun wirklich nur noch eine Frage der Zeit sein, wann man sich für das großartige Engagement mit Punkten belohnt. "Schade für die Mädels, aber wir sind auf dem richtigen Weg mit dem jungen Team und werden in Zukunft noch von uns hören lassen. Die nötige Cleverness solche Spiele bis ganz zum Schluss offen zu halten, werden wir uns nach und nach hart erarbeiten, das Team ist lernbereit, hält zusammen und für mich haben die Bördeindianerinnen heute ein großes Herz bewiesen" so Teamleiter Stephan Breiding nach Spielende.


    DEC Devils Düsseldorf - Soester EG "Bördeindianerinnen" 6:1 (0:0,2:1,4:0)


    Strafzeiten DECD: 10 / SEG: 2 - Schiedsrichter: Scholz, Seidel - Zuschauer: 56
    Torfolge:
    1:0 25. Min. Silz
    1:1 28. Min. Geschwind(Wache, Schwarz)
    2:1 30. Min. Achtermann
    3:1 50. Min. Müller
    4:1 52. Min. Silz
    5:1 59. Min. Silz
    6:1 60. Min. Hasselberg


    Die SEG spielte in folgender Besetzung:
    Tor: Brucki
    Verteidigung: Müller, Schwarz - Duda, Bartsch
    Sturm: Meurer, Geschwind, Wache - Reetz, Keuthahn, Utsumi